Freitag, 19. Dezember 2014

Heinrich Böll Recherche


Wie Gewalt entstehen und wohin sie führen kann.
Heinrich Böll zählt zu den wichtigsten Vertretern der deutschen Nachkriegsliteratur. Er kam 1917 in Köln als Sohn eines Holzbildhauers zur Welt und fing schon als junger Mann an, Erzählungen zu schreiben. Nach dem Abitur und einer abgebrochenen Buchhändlerlehre begann er Geschichte und klassische Philologie zu studieren, wurde dann aber zum Wehrdienst eingezogen. Wo er die Schrecken des Krieges hautnah miterleben musste. Nach seiner Entlassung aus der Kriegsgefangenschaft studierte er zunächst Germanistik, widmete sich jedoch bald darauf ganz der Schriftstellerei.

Heinrich Böll hatte sehr viel in seinem Leben erreicht. Er war einer der einflussreichsten deutschen Schriftsteller des zwanzigsten Jahrhunderts. Nebenbei wurde er 1972 mit dem Literaturnobelpreis ausgezeichnet.
Die Gewalt von Worten kann manchmal schlimmer sein als die von Ohrfeigen und Pistolen.
Heinrich Böll, Interview im Oktober 1974
Im Internet fand ich dieses Zitat von Heinrich Böll. Er macht auf einen sehr wichtigen Punkt aufmerksam. Höre ich das Wort Gewalt, denke ich an Schläge. Körperliche Gewalt. Ein blaues Auge. Blut. Wunden. Doch ist Gewalt, das was man sehen kann? Nicht ganz. Gewalt kann auch durch Wörter verursacht werden. Beleidigungen sind für mich auch eine Art Gewalt. Ich bin der Meinung, dass mir Heinrich Böll zustimmen würde, wenn ich sage, dass das Sprechen auch eine Gewalt sein kann. Mit seiner Aussage will er sagen, dass seelische Gewalt manchmal schlimmer ist als körperliche Gewalt. Stell dir vor du wirst in der Schule gemobbt. Du kommst täglich weinend nach Hause. Du bist unglücklich und fragst dich warum du auf dieser Welt bist. Das Ganze kann psychische Störung verursachen, welche du  dein Leben lang herum trägst. Man kann es nicht sehen, doch tief im Herzen bist du verletzt. Ich vergleiche es mit einer Prügelei bei der du eine Verletzung davon trägst. Das ist natürlich etwas total anderes. Nach einer Zeit geht es weg und du vergisst es. Doch die emotionalen Schmerzen werden Wunden in dir hinterlassen, die du nicht einfach so vergessen kannst.

Doch jetzt stellt sich die Frage, was waren die Beweggründe für seine Schreibmotivation. Es war der 8. Januar 1974, die im Zusammenhang mit terroristischen Gewalttaten gesuchte Margit Schiller besuchte in Köln Heinrich Bölls Sohn Raimund und dessen Frau Lila auf. Margit stand zu diesem Zeitpunkt unter Beobachtung der Polizei. Sie war auf der Suche nach möglichen Unterstützer für die RAF (Rote Armee Fraktion). Raimund und Lila lehnten dies jedoch entschieden ab. Als eine geheime Wohnung entdeckt und bei der Durchsuchung neben Waffen zahlreiche Ausweispapiere gefunden wurden, fand man sowohl den Wehrpass von Raimund Böll und abgelaufene Pässe von seiner Frau Lila. Nun war die nächste Stufe erreicht. Wenige Tage später hatte die Berliner Zeitung davon Wind bekommen. Es erschien eine riesige Schlagzeile auf dem Titelblatt; „über die Hausdurchsuchung beim Sohn des Nobelpreisträgers Heinrich Böll.“ Die Berliner Springerzeitung, hatte eine Hausdurchsuchung bei seinem Sohn angekündigt, bevor diese überhaupt stattgefunden hatte. Es gab ein Ermittlungsverfahren gegen seinen Sohn und seine Schwiegertochter, doch das wurde kurz darauf eingestellt. Ich will damit auf den Punkt bringen, dass es eine Zusammenarbeit von der Presse und der Polizei gab. Doch das war nicht das Ende. Die Kampagne wurde fortgesetzt. Raimund Böll wird als brotloser Künstler dargestellt, der Maschinen baue, in denen Menschen geköpft und erschlagen würden. Die Fortsetzung wurde dann jedoch gestoppt. Noch unter dem Eindruck, der auf Raimund Böll konzentrierte Pressekampagne nahm Böll die Arbeit an der Geschichte der Katharina Blum auf.

Mit dem Buch „die verlorene Ehre der Katharina Blum“ will Böll eine Abrechnung mit der Springer- Presse. Er kann nicht einfach vergessen was vorgefallen ist. Heinrich Böll will der ganzen Welt zeigen, was es mit der Presse auf sich hat. Außerdem will er die Macht der Information und der durch den Missbrauch der Mediensprache entstehenden Gewalt aufzeigen.


Quelle: Wikipedia

2 Kommentare:

  1. Hallo Andrina,
    Durch das Lesen des Buches von Heinrich Böll, kennen wir irgendwie seine Meinung über die Medien. Glaubst du, dass "Die verlorene Ehre der Katharina Blum" auch etwas mit ihm persönlich zu tun hat? Ich bin üerzeugt. Bei meiner Recherche über Böll, konnte ich viele spannende Dinge herausfinden. Danach habe ich das Buch viel besser verstanden. Ich empfehle di daher weiter zu recherchieren. Bis jetzt hast du vieles herausgefunden, doch der Kernpunkt fehlt meiner Meinung nach noch.

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  2. Guten Abend Frau Bianculli, vielen Dank für ihren gehaltvollen Kommentar. Wie Sie vielleicht sehen können ist dieser Post noch überhaupt nicht so wie er sein sollte. Das ist erst der Anfang. Ich werde ihrem Tipp folgen und hoffentlich den Kernpunkt finden.

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