Samstag, 24. Januar 2015

Die publikative Gewalt

Schicksalhafte Wendung. Bis vor kurzem wussten nur wenige Leute über die Existenz von Katharina Blum Bescheid. Denn sie ist eine gewöhnliche Haushälterin. Durch den Mord eines Journalisten geriet sie in den Mittelpunkt der Sensationsmache einer Boulevardzeitung.


Das Buch "die verlorene Ehre der Katharina Blum" wurde von dem Autor Heinrich Böll geschrieben. Heinrich Böll ist einer der bedeutendsten deutschen Schriftsteller der Nachkriegszeit. 1974 veröffentlichte der Deutsche Taschenbuch Verlag sein Buch. Die Erzählung der Katharina Blum umfasst 145 Seiten. Es ist Heinrich Bölls erfolgreichstes Werk. Das Buch wurde in mehrere Sprachen übersetzt, für die Bühne dramatisiert und 1975 von Volker Schlöndorff verfilmt. 
Das Buch bekam sehr gute Kritik. Vor allem weil es sich mit einem Thema beschäftigt, dass vor Jahren bis jetzt noch sehr aktuell ist. Es geht um die Umgebung der Opfer des Sensationsjournalismus, der durch den Einfluss der Medien verändert wird. Die verbale Gewalt der Presse kann einen unbescholten Menschen völlig fertig machen.

Katharina Blum ist einer von diesen unbescholtenen Menschen. Sie arbeitet als Haushälterin und führt dabei ein ganz normales Leben. Eigentlich nichts Spezielles. Bis zu jenem Abend an dem Katharina an einem Karnevalsfest einen Mann kennenlernt. Es ist nicht irgendein normaler Mann, Ludwig Götten ist ein gesuchter Verbrecher. Durch die Begegnung mit Götten geriet sie ins Visier der Polizei und der Presse. Denn diese beobachten Götten schon über eine längere Zeit. Sie verhilft Götten zur Flucht und wird dadurch das neue Futter für die Presse. Lügen und verfälschte Tatsachen werden verbreitet. Ihr Familie und Freunde werden hineingezogen. Katharina leidet sehr darunter. Der Presse gelingt es ihr Ehre und ihre Existenz zu zerstören. Man darf die Macht der Medien niemals unterschätzen. Doch wäre das nicht genug. Um all dem ein Ende zu setzen, begeht sie den Mord an dem Journalisten Werner Tötges. 
Anfang des Buches ist unklar, ob Katharina diesen Journalisten wirklich umgebracht hatte. Der Autor setzt immer noch einen drauf. Die Spannung steigt von Kapitel zu Kapitel. Es gibt immer wieder neue Informationen und Geschehnisse. Außerdem denkt man, wenn man die ersten Seiten des Buches liest, weiß man schon alles. Weil viele Fakten schon am Anfang preisgegeben werden. Doch schlussendlich passieren noch so viele relevante Dinge im Buch, die man gar nicht erwartet hat. 
Das Schicksal macht was es will. 
So heißt es doch, Liebe macht blind. Katharina hat sich also durch Liebe strafbar gemacht. Durch einen Zufall geriet sie in diesen Teufelskreis hinein und wird für eine gute Tat und weil sie sich verliebt hatte, bestraft. Das Schicksal trifft genau Katharina. Vielleicht musste das alles so passieren. Ihr Leben wurde zwar kaputt gemacht, doch sie hat ihre Liebe gefunden. Heinrich Böll hat diese Geschichte geschrieben, um uns zu zeigen was geschehen könnte. Er will uns warnen. Doch bevor ich noch anfange alle meine Gedanken aufzuschreiben möchte ich über das Feedback des Buches "die verlorene Ehre der Katharina Blum" schreiben.
Das Buch ist außergewöhnlich. Das Thema wurde richtig gewählt. Eines das schon immer aktuell war und es bis heute noch ist. Katharinas Geschichte ist kein Einzelfall. Die Situation in der sich Katharina befindet ist nicht speziell. So etwas passiert jeden Tag. Am Anfang denkt man sich, ich muss das Buch gar nicht lesen, weil ich sowieso schon weiß was passieren wird. Doch man weiß nicht warum. Und was alles dahinter steckt. Und genau das sind die wichtigsten Beiträge des Buches. Doch die erfährt man erst, wenn man das Buch gelesen hat. Das gefällt mir sehr an dem Buch von Heinrich Böll. Die Fakten werden bereits früh auf den Tisch gelegt, doch schlussendlich nimmt die Geschichte eine total andere Wendung. Sie verändert sich während des Lesens.
Leser, welche sich gern überraschen lassen und sich nicht auf ihren ersten Eindruck verlassen, sollten dieses Buch lesen. Seit nicht voreingenommen.






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